Durch die Coronasituation und die Isolierung vieler Jugendlichen hat die Kommunikation stark gelitten. Junge Menschen brauchen ihre Peer-Gruppe für ihre persönliche Reifung.
Erinnern Sie sich noch an Ihre eigene Schulzeit? Wie cool waren doch Sylvia und Peter aus der Klasse über Ihnen. Und wie wichtig war Ihnen die Meinung Ihrer Freund*innen, im Vergleich zu jener Ihrer Eltern?
Eben! Peers (gleichaltrige Expert*innen) nehmen einen wesentlichen Einfluss auf unsere Entwicklung. So geht es auch unseren Kindern. Sie lernen nur bedingt von uns Eltern, vor allem wenn es um die Nutzung von Medien geht. Die wesentlichen Dinge, also das, was für sie wirklich entscheidend ist, lernen sie von Gleichaltrigen. Uns Erwachsenen trauen sie meist nicht zu, so gut und cool mit sozialen Medien umzugehen, wie ihren Peers.
– Peer-Mediation: Wie sieht Ihre Arbeit mit jungen Menschen diesbezüglich aus und was bringt das für wirtschaftliche Vorteile?
Manche Schulen nutzen dieses Phänomen und etablieren so genannte Peer-Programme in denen Kinder und Jugendliche voneinander lernen können: zum Beispiel einen guten Umgang miteinander, eine verantwortungsvolle Mediennutzung und auch wie Mobbing von vornherein verhindert werden kann. Eine Peer-Mediatorin des ibc Hetzendorf sagt über ihre Ausbildung:
„Peer-Mediation hat mein Leben sowohl innerhalb als auch außerhalb der Schule positiv beeinflusst. Durch Peer-Mediation ist in der Schule Gemeinschaft entstanden. Während den Klassenräten, haben wir ein Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Klasse erweckt und während den Seminaren wurden wir zu einer Gemeinschaft, oder wie wir gerne gesagt haben, zu einer Familie.
Noch heute kann ich meine gesammelten Kompetenzen im Berufs- sowie im Privatleben anwenden. Durch dieses Freifach bin ich reflektierter, empathischer und offener geworden.“ – Celina Seiler, ehemalige Peer-Mediatorin am ibc Hetzendorf.
Peer-Mediation ist eine der stärksten Maßnahmen zur Gewaltprävention an Schulen. Nur wenn Schüler*innen mithelfen, Konflikte frühzeitig zu lösen und gemeinsam am Schul- und Klassenklima arbeiten, können Gewalt und Mobbing verhindert werden. Nur wenn das Schulklima passt ist lernen auch möglich. So wird der wirtschaftliche Nutzen klar. Lernen kann nur im geschützten Rahmen stattfinden. Ist das Klima vergiftet kann die Information nicht ankommen.
Ähnlich ist es am Arbeitsplatz. Wenn das Klima vergiftet ist, sinkt automatisch die Arbeitsleistung und der Outcome.
Auch Unternehmen können sich Peer-Programme zu Nutzen machen. Stärken Sie den Teamspirit und die Konfliktkultur durch gezielte Etablierung von Peer-Gruppen und Schulung der Peers in Kommunikation und Konfliktmanagement.
– wie sehen Sie Werte der Menschen zwischen 17 und 20 Jahren und welche Konfliktpotenzial ergeben sich daraus für Unternehmen?
Jugendlichen ist eine gute Work-Life-Balance sehr wichtig. Die Generation Z ist stärker an der Entwicklung ihrer Persönlichkeit und einem positiven Arbeitsumfeld interessiert als an Statusobjekten und Geld. Unternehmen, die es nicht schaffen auf diese Bedürfnisse einzugehen, werden in Zukunft Schwierigkeiten haben jungen Menschen Perspektiven am Arbeitsplatz zu geben.
Ein Investment in den Bereichen wertschätzender Umgang, die Entwicklung von Teamspirit und ein hohes Maß an selbstbestimmten Arbeitsmodellen werden hier der Schlüssel zum Erfolg für Unternehmen sein.
– an Augmentas® gefällt mir besonders gut…
Augmentas stellt Lösungen für Unternehmen zur Verfügung die gerade JETZT gebraucht werden. Es geht um die Entwicklung eines positiven Miteinanders, der Vermittlung von Werten, die für die Zusammenarbeit entscheidend sind und für das Erlernen von Konfliktlösung auf Augenhöhe. All das sind die Softfacts, die entscheidend sein werden, ob ein Unternehmen geeignete und motivierte Arbeitskräfte findet und halten kann.
Blogbeitrag von Mag. Christine Haberlehner