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✞Mag. Marianus Mautner

Mein lieber Kollege, Freund und Weggefährte, Marianus Mautner, der Mitbegründer der Akademie für Mediation und Persönlichkeitsbildung, ist am 14.08.2018 bei einer Studienreise verstorben.

Sein Engagement für die Mediation war beispiellos. Die Überzeugung, dass es Möglichkeiten und Wege gibt, das Zusammenleben an Schulen und in der Gesellschaft friedlich zu gestalten, waren sein innerer Antrieb, seine Vision. Er hat seine Arbeitskraft und sein Herzblut in die Entwicklung von Mediation als Haltung investiert. Im Ausbildungsbereich zeichnete er sich durch seine stetige Unterstützung unserer Student*innen und Schüler*innen aus – bereit, all sein Wissen weiterzugeben.

Sie finden hier meinen persönlichen Nachruf, den Nachruf vom Österreichischen Bundesverband für Mediation und von den deutschen Mediationsverbänden.

 

Persönlicher Nachruf von Christine Haberlehner

Liebe Familie, liebe Freunde, Kollegen und Kolleginnen und Wegbegleiter, lieber Marianus!

Ich war zutiefst geschockt und sehr traurig, als ich vor 3 Wochen von deinem plötzlichen Tod erfahren habe. Du warst für mich immer da, ein großartiger, inniger Freund, ein Vorbild als Kollege und Mediator.

Vor allem aber warst du ein Philosoph, Querdenker und Visionär. Du warst davon überzeugt, dass es Möglichkeiten und Wege gibt, das Zusammenleben an Schulen und in der Gesellschaft friedlich zu gestalten.

Diese Überzeugung hat dich motiviert und angetrieben. So hast du all deine Arbeitskraft und dein Herzblut in die Entwicklung von Mediation als Haltung investiert.

„Der Weg zum miteinander Reden“ so heißt das Peer-Mediations-Programm, das wir gemeinsam seit 1997 am International Business College Hetzendorf, die Schule in der du auch als Religionslehrer seit 1995 gearbeitet hast, ins Leben gerufen haben.
Seither begeistern sich jedes Jahr unzählige Schüler*innen am gemeinsamen Arbeiten am positiven Schulklima und setzen sich für eine gute Klassengemeinschaft ein.

„Nur, wenn das Klima passt, dann ist auch Lernen möglich“ – so unser Credo. Du wolltest eine Schule zum Wohlfühlen erschaffen, mit wertschätzendem Umgang aller Beteiligten. Es ist gut gelungen und es gedeiht nach wie vor.

Dass, was unsere Schule prägt, ist das herausragende Schulklima – du hast es maßgeblich mitgestaltet – und dafür möchte ich mich auch im Namen aller Schüler*innen und Lehrer*innen bei dir bedanken. Sei dir sicher, der Samen, den du gesät, hast ist aufgegangen und lebt im Schulalltag weiter.

Du warst ein Pionier und hattest es nicht immer einfach mit deiner Art anders zu denken. Mit deinen Ideen und dem Wunsch nach gesellschaftlicher Veränderung konnten nicht immer alle etwas anfangen, aber – Gott sei Dank – sehr viele.

Es brauchte viel Überzeugungsarbeit, Hartnäckigkeit und einen starken Willen, dass die Idee der Mediation verstanden und angenommen wurde.

Im Jahr 2006 haben wir an der Kirchlich Pädagogischen Hochschule die Möglichkeit bekommen auch andere Schulen bei der Implementierung von Peer-Mediations-Programmen zu unterstützen. So hast du die letzten 12 Jahre insgesamt 10 Hochschullehrgänge, in denen wir über 200 Kolleg*innen ausgebildet haben, geleitet. Bis zum Schluss warst du stets bereit dein Wissen und deine langjährigen Erfahrungen weiter zu geben und die Studierenden zu unterstützen.

Eine große Herausforderung konntest du in den letzten 3 Jahren bravourös bewältigen – der Hochschullehrgang Interreligiöse Kompetenz und Mediation, bei dem Student*innen aller Religionsgemeinschaften und Atheisten zu Mediator*innen ausgebildet wurden. Wiederum ein Mosaikstein, um deiner Vision eines friedlichen Zusammenlebens, gerecht zu werden.

Von 2006-2011 hattest du dann die Möglichkeit den größten Mediationsverband Österreichs und Mitteleuropas zu leiten. Eine Ära, in der Mediation erstmals gesellschaftlich anerkannt wurde.

Es kam 2009 zur Gründung unserer Akademie für Mediation und Persönlichkeitsbildung – eine vom Justizministerium zertifizierte Einrichtung –  in der wir seither Mediator*innen auch außerhalb des Schulbereiches ausbilden.

Es fehlt die Zeit, um all deine positiven Errungenschaften im Schul- und Mediationsbereich aufzuzählen. Als ich deine Parte an unsere Absolvent*innen und Schüler*innen schickte, bekam ich eine Flut an Mails mit unglaublich berührenden und wertschätzenden Worten.

Die Anteilnahme an deinem Tod war überwältigend und voller Herzlichkeit und Wahrhaftigkeit. Ein ganz Großer ist nicht mehr bei uns. Für mich persönlich ein großer und schmerzlicher Verlust. Du wirst mir unendlich fehlen.

In tiefer Dankbarkeit und Freundschaft

(Christine Haberlehner)

Nachruf für Marianus Mautner, SdM 74 – Menschen und Nachrichten

Der ehemaliger Bundessprecher (2006 – 2011) des Österreichischen Bundesverbandes Mediation (ÖBM) ist Mitte August 2018 im Alter von 65 Jahren plötzlich verstorben. In dieser Funktion wie auch als langjähriger Sprecher der ÖBM-Fachgruppe »Mediation in Schule und Bildung« hatte er stets für gute Verbindungen mit dem Bundesverband Mediation (BM) gesorgt. Er besuchte die BM-Kongresse wie in Ludwigsburg und nahm bis zuletzt an den Tagungen der BM-Fachgruppe »Mediation in Erziehung und Bildung (MEB)« als Ehrengast teil.

Marianus Mautner, der in Österreich als Pionier der Mediation im Bereich der Schul- und Peermediation galt, installierte als Religionslehrer an der »International Business College Hetzendorf« die Peer-Mediation und die dazugehörende, landesweite Lehrerausbildung an der »Kirchlich Pädagogischen Hochschule Wien/Krems«. Sein wachsamer Geist, seine warmherzig-menschliche Art und sein verschmitzter Humor zeichneten ihn besonders aus.

(Gesine Otto)

Nachruf von Dr. Barbara Günther für Marianus Mautner als Sprecher des Österreichischen Bundesverbandes für Mediation (2006 – 2011)

Als ich 2000 Marianus damals als Landessprecher von Wien kennenlernen durfte war der ÖBM und die gesamte Mediationsszene in Österreich noch sehr klein und überschaubar. Aber schon damals war Marianus mit vollem Einsatz für die Mediation tätig, durch seine kommunikative, humorvolle engagierte Art gewann er ständig neue Mitstreiter für die Mediation und den ÖBM, gründetet unterschiedliche Arbeitsgruppen und es entstand eine positive Aufbruchstimmung, ich erinnere mich an eine Veranstaltung im Don Bosco Haus  bei der viele neuen Ideen und Visionen kreiert wurden, die eine Basis für das heutige wirken bildeten.

Mit Einführung des ZivMediaG nahm die Bedeutung von Mediation in der Öffentlichkeit s zu und als Marianus 2006 für den Obmann kandidierte und gewählt wurde waren es aus den paar hundert Mitgliedern an die 2 ½ tausend geworden.

Eine große Herausforderung einen derart großen Verein ehrenamtlich mit damals,  bis auf eine, später zwei Mitarbeiterinnen im Office, mit ebenfalls ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen zu führen. Viele Hindernisse waren zu überwinden. Doch Marianus Einsatz war unermesslich, er kümmerte sich um alle Belange, sodass ich mich oft gefragt habe, wie er das alles neben seiner Familie, seiner Tätigkeit in der Schule und unterbringt ich glaube er hat noch im Schlaf telefoniert und Ideen entwickelt und deren Umsetzung geplant.

Er organisierte den Ersten österreichischen Mediationskongress im Justizministerium 2009, 2010 Fachtagung im Wirtschaftsministerium und zahlreiche kleinerer Veranstaltungen. Professionelle PR-Arbeit zur Verbreitung der Mediation und die Umstrukturierung des Verbandes waren seine großen Errungenschaften.

Sein beruflicher Schwerpunkt lag in der Ausbildung von Peer-Mediations-Coaches an der Kirchlich Pädagogischen Hochschule Wien/Krems, der Leitung eines großen Peer-Mediationsprogrammes am International Business College Hetzendorf, der Leitung des Lehrganges „Interreligiöse Kompetenz und Mediation“ und der Leitung der Akademie für Mediation und Persönlichkeitsbildung. Bis zuletzt setzte er sich für die Fachgruppe Schule und Bildung ein und organisierte bei den Fachtagen mit.

Es war eine wichtige Zeit für den ÖBM, nicht ohne Turbulenzen, aber durch seinen unermüdlichen Einsatz , sein Zugehen auf Menschen, seine inspirierende ansteckende Begeisterung hat er viele Menschen zur Mediation gebracht.

Auch die Vernetzung über die Grenzen Österreichs hinaus vor allem nach Deutschland und die Schweiz waren im Wesentlichen sein Verdienst.

Ich erinnere mich noch an eine Reise nach Berlin unter anderem zu einem Kooperationstreffen vor deren Antritt mich Elisabeth bat ein bisschen auf Marianus aufzupassen, drauf zu schauen, dass er auch regelmäßig isst und trinkt, weil sein Gesundheitszustand dies besonders verlangte – keine leichte Aufgabe, da für Marianus die Arbeit immer wichtiger war als sein körperliches Wohlbefinden.

Sein Geist hat aber bei vielen Kollegen und Kolleginnen weitergewirkt und so möchte auch ich  (wir) Danke sagen für dein Vorbild und dein Beispiel an unermüdlichen Einsatz für eine dir und anderen wichtige Sache und dafür was ich von deinen Ansichten lernen konnte.

Sein Werdegang

Humanistisches Gymnasium am Öffentlichen Schottengymnasium der Benediktiner, 1963-1971, Matura am 27.5.1971.
Studium an der Universität Wien: katholische Theologie (Fachtheologie und selbständige Religionspädagogik), Entwicklungspsychologie, Rechtsphilosophie, Sponsion am 11.11.1994.

Von 1974 bis zu seinem Tod Lehrer für katholische Religion an APS, AHS und BMHS 1988-laufend), seit 1994 am International Business College Hetzendorf (ibc-: Hetzendorf, BHAK 12), 1120 Wien, Hetzendorferstraße 66 und Lehrer für das Freifach Mediation (ebd. seit 1998). Seit 15.11.1988 verheiratet mit Mag. Elisabeth Mautner, 4 Kinder.

ZUSATZQUALIFIKATIONEN UND AUSBILDUNGEN

  • Medienpädagogik (PIB-Kärnten 1989-1990).
  • Suggestopädie (PIB-Wien 1994).
  • Kommunikationstraining (Institut für Freizeitpädagogik 1995).
  • Einkehrtags- und Orientierungstagsleitung (Bildungshaus Lainz 1993/ Don Bosco Haus 1995).
  • Sanität und Erste Hilfe (Malteserhospitaldienst, lfd.).
  • Lebens- und Sozialberatung, Schwerpunkt Sexualberatung und -pädagogik (Wiener Internationale Akademie für Ganzheitsmedizin 1995).
  • Gewerbeschein für Lebens- und Sozialberatung seit 1996.
  • Familienplanungsberatung (Öst.Ges. für Familienplanung – ÖGF 1996).
  • Berufsbegleitende Beratung/Supervision/Organisationsentwicklung (PIB-Wien 1996).
  • Mitglied der öst. Vereinigung für Supervision – ÖVS (seit 1999).
  • Mediation (iff-Studienzentrum für Weiterbildung der Universität Klagenfurt (1997).
  • Mitglied des Österreichischen Bundesverbandes für Mediation – ÖBM (seit 1998), Bundessprecher 2006-2011.
  • Berufsvorbereitung für Führungskräfte (2002/03).
  • Schlüsselqualifikationen im Unterricht – pädagogische Schulentwicklung nach Klippert (2002/03).

EHRENAMTLICHE TÄTIGKEITEN IM SCHULISCHEN UMFELD UND IN DER SCHULE

  • Leitung der ARGE-Sexualerziehung am PIB-Wien (dzt. ruhend).
  • Mitglied der ARGE-Berufsbegleitende Beratung – Supervision am PIB-Wien.
  • Jugendorientierungstagsleitung.
  • Mitarbeit im Qualitätsmanagement (TQM) der BHAK 12, Faktor Führung.
  • Schulkoordinator für das „Netzwerk gesundheitsfördernder Schulen – Wiens„.
  • Schulkoordinator für das UNESCO-Schulnetzwerk.
  • Aufbau und Leitung des Projektes „Mediation – SchülerInnen als Streitschlichter„.

ANERKENNUNGEN UND PREISE

  • Teacher of the Year 2000.
  • 1. Preis beim Gut-drauf-Wettbewerb des Jugend-Rot-Kreuzes 2001.
  • 1. Preis des Gesundheitspreises der Stadt Wien 2004 in der Sparte Jugend.

SCHULISCHE SCHWERPUNKTE

  • Leitung (seit 1998): Schulprogramm Peer-Mediation am ibc-: hetzendorf.
  • Leitung (seit 2006): Ausbildung/Lehrerfortbildung zum Coach für Peer-Mediation an der KPH Wien/Krems.
  • Leitung (seit 2009): Akademie für Mediation und Persönlichkeitsbildung.
  • Mitwirkung im Qualitätsmanagement-TQM am ibc-: hetzendorf, Faktor1 Führung.
  • Mitarbeit in Lehrerarbeitskreisen zum Thema „Ethisches Erziehen und Lehren„.
  • Mitwirkung bei der Idee, Konzeption und Erprobung eines Unterrichtsmodells mit dem Einsatz von Dilemmageschichten.
  • Mitwirkung bei der Erarbeitung eines Ethiklehrplanes für HAK und HAS.

EHRENAMTLICHE TÄTIGKEITEN IM KIRCHLICHEN BEREICH

  • Gemeinschaften Christlichen Lebens – GCL/MK (1963-1985) u.a. Leitung der MK-Wien 1; Leitung des öst. Jugendverbandes; Redaktion der Zeitschrift „magis„.
  • Leitung der Internationalen Sommergespräche Traunkirchen der Hochschulkongregation-Wien 1 (1973-75).
  • Caritaskinderheim (1971-1976); Blindenapostolat (1971-1978).
  • Malteserhospitaldienst Österreich – MHDA (seit 1978 bis lfd.), z.B. div. Projektleitungen; Idee, Einführung und Organisation (1979-1990) von Sommerferienlagern für und mit Behinderten und Kranken.
  • Schulkontaktmann im Pfarrgemeinderat St. Florian (1987-1992).
  • Mitarbeit in der Pfarre St. Thekla (lfd.), z.B. Familienliturgiekreis. 
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